Dunkle Obsession by Fredrica Alleyn

Dunkle Obsession by Fredrica Alleyn

Autor:Fredrica Alleyn [Alleyn, Fredrica]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Erotik
ISBN: 9783838711263
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2011-09-23T22:00:00+00:00


Siebtes Kapitel

Am folgenden Morgen fand sich Annabel allein beim Frühstück ein. Es schien, dass sonst niemand im Haus schon aus den Federn war, abgesehen von Lord Corbett-Wynne, der nach London musste, um seinen Sitz im Oberhaus einzunehmen.

Während sie eine letzte Tasse Kaffee trank, kam Mary, das Dienstmädchen, herein und teilte ihr mit, Lady Corbett-Wynne würde Annabel gern in ihrer Wohnung sehen – so schnell wie möglich. Sie seufzte innerlich und schaffte ein Lächeln für das Mädchen, dann erhob sie sich. Sie hatte das Gefühl, mit ihrer Auftraggeberin auf Kollisionskurs zu liegen, was die Dekoration des Esszimmers anging.

Da es erst halb zehn war, hatte Annabel erwartet, die Hausherrin in einem Morgenmantel vorzufinden, aber zu ihrer Überraschung war Marina bereits angezogen; sie trug einen blau-violett gestreiften Rock und ein Hemd, das sie über einem dunkelblauen Top trug, dessen Halsausschnitt mit attraktiven Stickereien abgesetzt war.

Die Haare fielen ihr locker auf die Schultern, was sie jünger aussehen ließ. Ihr Gesicht war geschminkt, aber nur ganz leicht, um die feine Struktur ihrer Knochen zu betonen. Sie sah aus, dachte Annabel, wie eine Frau, die sich große Mühe gemacht hatte, so gut wie möglich auszusehen, ohne over-dressed zu wirken.

Marina lächelte Annabel an. »Ich muss an diesem Morgen ausgehen, deshalb dachte ich, wir sollten uns vorher noch ein wenig über das Esszimmer unterhalten. Gestern Abend hatte ich das Gefühl, dass Sie mit meinen Änderungsvorschlägen nicht einverstanden waren.«

Annabel atmete tief ein. »Ich weiß, dass es ein dunkles Zimmer ist, aber es hat einen wunderbaren Charakter. Es hat alles, was die Leute von einem Landsitz in England erwarten. Ich glaube, wenn man versuchen wollte, den Raum aufzuhellen und mit italienischen Einflüssen zu füllen, würden wir ein katastrophales Ergebnis erhalten.«

»Tatsächlich?« Lady Corbett-Wynnes Augenbrauen hoben sich. »Und was haben Sie sich vorgestellt?«

»Ich glaube, dass man das Holz in etwas helleren Tönen streichen kann, und die Beleuchtung sollte indirekt in den Raum fließen, statt des gleißenden Lichts, das jetzt über dem Tisch hängt. Ein anderer Teppich würde auch schon einen gewaltigen Unterschied bringen. Wenn Sie sich einen Teppich mit einem dominierenden Grau aussuchen, dazu Spuren von Rot und Gold, würde er dem allgemeinen Ambiente des Zimmers gerecht, aber man muss darauf achten ...«

»Mir gefällt das ›allgemeine Ambiente‹ des Zimmers nicht. Sie sind doch hier, um das zu ändern, Annabel«, unterbrach Marina, die Wangen gerötet. »Wenn ich nur den Raum betrete, vergeht mir der Appetit. Ich will es hell haben, das Holz soll weiß werden, die Wände cremefarben, und vielleicht ein paar impressionistische Bilder statt dieser schrecklichen Porträts von Leuten, die seit Jahrhunderten tot sind.«

»Weißes Holz?« Annabel konnte nicht glauben, dass sie richtig gehört hatte.

»Während ich weg bin«, sagte ihre Auftraggeberin fest entschlossen, »möchte ich, dass Sie ein Design entwerfen, das meine Anregungen aufnimmt. Wenn Ihnen das zu schwer fällt, sollten Sie besser nach London zurückfahren, und ich suche mir einen anderen Inneneinrichter.«

Annabel schaute auf den Boden und überlegte ihre Position. Die Vorschläge liefen auf ein Sakrileg hinaus; das Esszimmer wäre ruiniert, aber zu ihrer Schande musste sie sich eingestehen, dass sie Leyton Hall nicht verlassen wollte.



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